Kombinierte Biomarker-Analyse könnte Herzinfarktrisiko früher erkennen

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Kombinierte Biomarker-Analyse könnte Herzinfarktrisiko früher erkennen

Die kombinierte Analyse von drei Biomarkern für Herz-Kreislauf-Erkrankungen könnte helfen, Personen mit hohem Herzinfarktrisiko früher zu identifizieren und personalisierte Präventionsstrategien zu entwickeln. Dies geht aus einer vorläufigen Studie hervor, die auf den Scientific Sessions 2025 der American Heart Association präsentiert werden soll.

Erwachsene mit erhöhten Werten aller drei Biomarker – Lipoprotein(a), Remnant-Cholesterin und hochsensitives C-reaktives Protein (hsCRP) – hatten ein fast dreifach erhöhtes Herzinfarktrisiko im Vergleich zu Teilnehmern mit normalen Werten. Personen mit nur einem erhöhten Biomarker wiesen ein 45% höheres Risiko auf, während bei zwei erhöhten Biomarkern das Risiko mehr als verdoppelt war.

Die drei Biomarker messen unterschiedliche Wege zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Genetik, Cholesterinstoffwechsel und Entzündung. Lipoprotein(a) ist eine weitgehend vererbte Cholesterinform, die Plaque-Bildung in Arterien verursachen kann. Remnant-Cholesterin bezieht sich auf schädliche Fettpartikel im Blut, die Standard-Cholesterintests übersehen können, aber ebenfalls Arterien verstopfen können. HsCRP misst Entzündungen im Körper, wobei erhöhte Werte auf Arterienschäden hindeuten können.

Forscher analysierten Gesundheitsdaten von über 300.000 Teilnehmern der UK Biobank, die zu Studienbeginn frei von Herzerkrankungen waren. Über einen medianen Nachbeobachtungszeitraum von 15 Jahren zeigte sich ein klarer stufenweiser Zusammenhang zwischen der Anzahl erhöhter Biomarker und dem Herzinfarktrisiko. Laut Richard Kazibwe, dem Hauptforscher der Studie, arbeiten diese Biomarker wie Puzzleteile zusammen: Ein einzelnes Stück kann nicht das vollständige Bild zeigen, doch in Kombination ergibt sich ein viel klareres Bild des Herzinfarktrisikos.

Die kombinierte Auswertung könnte medizinischen Fachkräften helfen, schneller zu handeln und maßgeschneiderte Versorgung für Menschen mit dem höchsten Risiko bereitzustellen. Obwohl diese Bluttests noch nicht Teil routinemäßiger Screening-Richtlinien sind, könnten sie laut Kazibwe zugänglicher sein als zunächst angenommen. Lp(a)- und hsCRP-Tests sind in den meisten Labors auf Anfrage verfügbar, und Remnant-Cholesterin kann aus Standard-Cholesterinpanels berechnet werden, die bereits bei vielen Routineuntersuchungen durchgeführt werden.

Die 2025 AHA/ACC High Blood Pressure Guidelines empfehlen die Verwendung des PREVENT™-Risikorechners zur Bewertung des kardiovaskulären Risikos. Pamela Morris, eine Expertin der American Heart Association, betont, dass diese Biomarker eine wichtige Rolle bei der Personalisierung von Risikoschätzungen spielen können, insbesondere bei Patienten, bei denen Behandlungsentscheidungen ungewiss sind.

Die Studie unterliegt wichtigen Einschränkungen: Als Beobachtungsstudie kann sie nicht beweisen, dass erhöhte Biomarker-Werte Herzinfarkte direkt verursachen. Zusätzliche Forschung ist notwendig, um zu bestätigen, ob die Ergebnisse auf diverse Bevölkerungsgruppen übertragbar sind. Dennoch deuten die Ergebnisse darauf hin, dass diese Biomarker-Tests helfen könnten, verborgene Entzündungen, genetische Risiken und Cholesterinanomalien zu identifizieren, selbst wenn traditionelle Risikofaktoren unter Kontrolle sind.

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Das Redaktionsteam Burstable.News

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