Neue Risikobewertung könnte Schlaganfallrisiko bei Herzmuskelerkrankung reduzieren
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Menschen mit Transthyretin-Amyloid-Kardiomyopathie (ATTR-CM) haben ein erhöhtes Schlaganfallrisiko, wenn sie zusätzlich eine mechanische Funktionsstörung im Vorhof ihres Herzens aufweisen. Dies geht aus einer vorläufigen Studie hervor, die auf den Scientific Sessions 2025 der American Heart Association präsentiert werden soll. Die Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass eine nicht-invasive Risikobewertung helfen könnte, Personen mit dieser Erkrankung zu identifizieren, die ein hohes Schlaganfallrisiko haben und von vorbeugenden Maßnahmen profitieren könnten.
ATTR-CM ist eine progressive Erkrankung, bei der sich das Protein Transthyretin fehlfaltet und im Herzen, in Nerven und anderen Organen ansammelt. Diese Proteinablagerungen versteifen die Herzwände und erschweren es dem linken Ventrikel, sich zu entspannen und bei normalem Herzrhythmus mit Blut zu füllen. Patienten haben ein signifikantes Risiko für Schlaganfall oder transitorische ischämische Attacke (TIA) – eine vorübergehende Blockade der Blutversorgung des Gehirns.
Die Studie analysierte Gesundheitsdaten von mehr als 2.300 Erwachsenen mit ATTR-CM zwischen 2003 und 2023. Etwa jeder achte Patient mit normalem Herzrhythmus wies eine atriale elektromechanische Dissoziation (AEMD) auf – ein Zustand, bei dem der obere Herzvorhof im Elektrokardiogramm normal erscheint, sich jedoch nicht effektiv zusammenzieht und Blut pumpt. Während einer Nachbeobachtungszeit von fast drei Jahren fanden die Forscher heraus, dass Menschen mit schlechter Vorhofkontraktion mehr als dreimal so häufig einen Schlaganfall oder TIA erlitten verglichen mit Personen mit normalem Herzrhythmus und normaler Vorhofkontraktion.
Basierend auf diesen Daten entwickelten die Forscher ein Risikovorhersage-Tool, das zwei weit verbreitete Messwerte von Echokardiogrammen verwendet, um die mechanische Funktion der Vorhofkammer zu bewerten. Sie fanden heraus, dass das Schlaganfallrisiko stetig anstieg, wenn die Fähigkeit des Vorhofs, sich zusammenzuziehen, nachließ. In der Hochrisikogruppe – Menschen mit schlechter Kontraktion – betrug die Rate etwa 9 Schlaganfälle pro 100 Personen pro Jahr. Das Risikomuster war bei Menschen mit verschiedenen genetischen Subtypen der ATTR-Amyloidose und verschiedenen Krankheitsstadien konsistent, was darauf hindeutet, dass die Vorhofdysfunktion einen gemeinsamen Treiber des Schlaganfallrisikos bei dieser Erkrankung darstellt.
Die Studie ist beobachtend und kann daher keine Kausalität beweisen. Der nächste Schritt ist eine prospektive, multizentrische Studie, um zu untersuchen, wie dieses Tool funktioniert und ob vorbeugende Antikoagulation das Schlaganfallrisiko bei Menschen mit atrialer elektromechanischer Dissoziation senken kann. Weitere Informationen zur Studie sind im Abstract verfügbar unter https://www.abstractsonline.com/pp8/#!/11587/presentation/12345. Weitere Ressourcen zur American Heart Association finden Sie unter https://www.heart.org.
