Fortschritte in der extrakorporalen Leberchirurgie ermöglichen Operationen bei bisher als inoperabel geltenden Patienten
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Patienten mit lokal fortgeschrittenen Lebertumoren oder invasiven parasitären Erkrankungen galten bisher häufig als chirurgisch "nicht resezierbar" und hatten nur onkologische oder palliative Behandlungsoptionen als verbleibende Hoffnung. Die konventionelle Hepatektomie bleibt zwar Goldstandard für viele Lebertumoren, stößt jedoch an ihre Grenzen, wenn Tumore oder parasitäre Läsionen in die hepato-kavale Konfluenz, die großen Gefäße des Hilus oder beide Strukturen eindringen. Selbst totale vaskuläre Ausschaltung und in-situ hypotherme Perfusion ermöglichen in solchen Fällen keine radikalen und sicheren Resektionen.
Eine neue Übersichtsarbeit, die am 19. Dezember 2024 in Hepatobiliary & Pancreatic Diseases International veröffentlicht wurde, zeigt, wie chinesische Chirurgen die moderne Praxis der extrakorporalen Leberchirurgie geprägt haben. Der Artikel eines multizentrischen Teams beschreibt drei Hauptkategorien des chirurgischen Verfahrens: ex-situ Leberresektion und Autotransplantation, ante-situm Leberresektion und Autotransplantation sowie auxiliäre partielle Leberautotransplantation.
Frühe Versuche mit Bench-Resektionen wiesen entmutigende Komplikationsraten auf, doch chinesische Teams entwickelten Innovationen zur Verbesserung der Verfahren. Sie etablierten die Nichtverwendung von veno-venösen Bypass-Techniken zur Stabilisierung der Hämodynamik während der anhepatischen Phase, entwickelten neuartige Gefäßrekonstruktionsstrategien zur Erhaltung der Gefäßversorgung des verbleibenden Lebergewebes und führten die Rekanalisation der Nabelvene zur Sicherung der Pfortaderperfusion ein. Diese Verfeinerungen vereinfachten nicht nur die Operationen, sondern reduzierten auch perioperative Risiken.
Durch die Klassifizierung von Indikationen sowohl bei Lebermalignomen als auch bei alveolarer Echinokokkose können Chirurgen heute geeignete Patienten besser auswählen, chirurgische Entscheidungen treffen und Patientenoutcomes vorhersagen. Klinische Daten zeigen Fünfjahres-Gesamtüberlebensraten von über 35% bei ausgewählten Lebermalignomen und 80% bei alveolarer Echinokokkose. Die präzise Planung mittels dreidimensionaler Bildgebung, funktioneller Lebervolumengleichungen und virtueller Chirurgie hat die Vorhersagbarkeit und Sicherheit weiter gesteigert.
Professor Jia-Hong Dong, ein Pionier auf diesem Gebiet, betont: "Was einst experimentell war, ist heute ein verfeinertes und standardisiertes Verfahren, das chirurgische Heilung für Patienten ermöglicht, die früher als inoperabel galten. Die kollaborativen Innovationen Chinas haben die globalen Perspektiven darauf verändert, was in der Leberchirurgie derzeit möglich ist."
Die Auswirkungen dieser Fortschritte gehen über den Operationssaal hinaus. Durch den Wegfall der Notwendigkeit von Spenderorganen und lebenslanger Immunsuppression ist die extrakorporale Leberchirurgie zu einer praktischen Lebensader für Patienten mit sonst unheilbaren Erkrankungen geworden. Da internationale Zentren die in China entwickelten Methoden übernehmen, steht das Fachgebiet vor einer breiteren globalen Verbreitung. Die Integration mit interventioneller Radiologie, systemischen Therapien und regenerativer Medizin könnte Indikationen und Ergebnisse weiter ausbauen.
