Stress-Kardio-MRT verbessert Diagnose und Behandlung von Angina pectoris bei Patienten mit unauffälligen Herzkranzgefäßen

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Stress-Kardio-MRT verbessert Diagnose und Behandlung von Angina pectoris bei Patienten mit unauffälligen Herzkranzgefäßen

Brustschmerzen können auch dann auf eine Angina pectoris hinweisen, wenn Koronarangiogramme keine Verengungen der Hauptherzarterien zeigen. Eine aktuelle Studie, die auf den Scientific Sessions 2025 der American Heart Association vorgestellt wurde, demonstriert, dass Stress-Kardio-MRT-Untersuchungen die Diagnosegenauigkeit erheblich verbessern und zu bedeutenden Steigerungen der Lebensqualität führen können.

Die CorCMR-Studie umfasste 250 Erwachsene mit Brustschmerzen, bei denen zuvor mittels Koronarangiographie keine obstruktive Koronararterienerkrankung festgestellt worden war. Alle Teilnehmer unterzogen sich einem Stress-Kardio-MRT, einer speziellen Magnetresonanztomographie, die den Blutfluss im Herzen unter Belastung misst. Die Studie wurde randomisiert durchgeführt: In einer Gruppe wurden die MRT-Ergebnisse den behandelnden Ärzten mitgeteilt, in der anderen Gruppe blieben sie verborgen, und die Behandlung basierte ausschließlich auf den Angiogramm-Befunden.

Die Ergebnisse waren bemerkenswert: Bei etwa der Hälfte aller Teilnehmer (53%) änderte sich die Diagnose nach Durchführung des Stress-Kardio-MRT. Etwa jeder zweite Teilnehmer litt unter einer mikrovaskulären Angina, bei der kleine Herzkranzgefäße betroffen sind, während bei weiteren 48% die Brustschmerzen nicht herzbedingt waren. Nur 2% wiesen andere Erkrankungen wie Herzmuskelentzündungen oder verdickten Herzmuskel auf.

Besonders signifikant war der diagnostische Mehrwert: Während Ärzte anhand der Stress-Kardio-MRT-Bilder bei etwa der Hälfte der Patienten eine mikrovaskuläre Angina diagnostizierten, lag diese Rate bei alleiniger Angiogramm-Auswertung bei weniger als einem Prozent. Mehr als die Hälfte der Patienten mit mikrovaskulärer Angina waren Frauen, was die besondere Bedeutung dieser Untersuchungsmethode für diese Patientengruppe unterstreicht.

Die Auswirkungen auf die Lebensqualität waren ebenfalls deutlich messbar. Nach sechs und zwölf Monaten zeigten die mit Seattle Angina Questionnaire erhobenen Werte in der MRT-Gruppe signifikante Verbesserungen um durchschnittlich 18 Punkte nach sechs Monaten und 22 Punkte nach einem Jahr. In der Kontrollgruppe betrug die Verbesserung dagegen weniger als einen Punkt. Der Unterschied zwischen beiden Gruppen vergrößerte sich im Verlauf des Jahres auf etwa 21 Punkte.

Professor Colin Berry, Studienleiter und Kardiologie-Professor an der University of Glasgow, betonte die klinische Relevanz der Ergebnisse: "Unsere Studie eröffnet einen neuen Weg für Menschen mit Brustschmerzen. Sie zeigt, dass Symptome und Wohlbefinden schlechter sind, wenn Diagnosen nur auf Basis eines Angiogramms gestellt werden. Die klinische Praxis sollte sich jetzt ändern und Stress-Kardio-MRT-Tests für Angina-Patienten einschließen, insbesondere für Frauen mit Brustschmerzen ohne Verengungen der Hauptarterien."

Die Studie wurde an drei Krankenhäusern in Westschottland durchgeführt und von einer unabhängigen klinischen Prüfeinheit koordiniert. Alle 250 Teilnehmer blieben während der zwölfmonatigen Nachbeobachtungszeit in der Studie, und es traten keine schwerwiegenden Nebenwirkungen der MRT-Untersuchungen auf.

Die Bedeutung dieser Forschungsergebnisse wird durch die Häufigkeit von Brustschmerzen in der Bevölkerung unterstrichen. Nach körperlichen Verletzungen sind Brustschmerzen der zweithäufigste Grund für Besuche in US-Notaufnahmen mit mehr als 6,5 Millionen Besuchen jährlich. Zusätzlich führen Brustschmerzen zu fast vier Millionen ambulanten Arztbesuchen pro Jahr, wie die American Heart Association in ihren Heart Disease and Stroke Statistics – 2025 Update berichtet.

Die Studienergebnisse könnten erhebliche Auswirkungen auf die klinische Praxis haben und dazu beitragen, dass Patienten mit unklaren Brustschmerzen zukünftig schneller und präziser diagnostiziert werden. Weitere Informationen zu Angina und mikrovaskulärer Angina sind auf der Website der American Heart Association unter heart.org verfügbar.

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Das Redaktionsteam Burstable.News

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