Neue PREVENT-Gleichungen verbessern personalisierte Behandlung von Bluthochdruck
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Die PREVENT™-Gleichungen bieten genauere Risikoschätzungen und unterstützen personalisierte Behandlungsansätze für Erwachsene mit Bluthochdruck oder Hypertonie. Dies geht aus einem neuen wissenschaftlichen Statement hervor, das in den peer-reviewten Zeitschriften Circulation und Hypertension der American Heart Association sowie in JACC, dem Flaggschiff-Journal des American College of Cardiology, veröffentlicht wurde. Das Dokument ergänzt die kürzlich veröffentlichten 2025 AHA/ACC High Blood Pressure Guidelines, die erstmals die PREVENT-Gleichungen zur Personalisierung der Patientenversorgung empfehlen.
Die 2023 von der American Heart Association entwickelten PREVENT™-Gleichungen sind ein klinisches Instrument zur Schätzung des 10- und 30-Jahres-Risikos für Herz-Kreislauf-Erkrankungen (CVD), einschließlich atherosklerotischer Herz-Kreislauf-Erkrankungen (ASCVD) und Herzinsuffizienz bei Erwachsenen im Alter von 30–79 Jahren ohne CVD-Vorgeschichte. Der auf diesen Gleichungen basierende PREVENT™-Rechner verwendet klinische Faktoren wie Body-Mass-Index (BMI), Blutdruck, Diabetes und soziale Risikofaktoren (einschließlich eines postleitzahlenbasierten Index für soziale Benachteiligung), um das individuelle CVD-Risiko zu berechnen. Basierend auf Daten von über 6 Millionen diversen US-Erwachsenen bietet PREVENT™ eine breitere Anwendbarkeit als die zuvor empfohlenen Pooled Cohort Equations (PCEs).
Das wissenschaftliche Statement erläutert detailliert, warum die 2025 High Blood Pressure Guideline die Verwendung der PREVENT™-CVD-Gleichungen empfiehlt und deren Einsatz zur Steuerung von Behandlungsentscheidungen bei Bluthochdruck unterstützt. Es legt die Evidenz für den neuen PREVENT™-CVD-Schwellenwert dar, der vorsieht, dass Personen mit Bluthochdruck im Stadium 1 (systolischer Blutdruck 130–139 mm Hg oder diastolischer Blutdruck 80–89 mm Hg) und einem PREVENT™-CVD-10-Jahres-Risikoscore von ≥7,5 % mit blutdrucksenkenden Medikamenten neben Lebensstiländerungen behandelt werden sollten.
Die bevölkerungsbezogenen Implikationen des revidierten PREVENT™-CVD-Risikoschwellenwerts zeigen, dass die Anzahl der Personen, denen nach der Leitlinie von 2025 eine antihypertensive Therapie empfohlen wird, ähnlich hoch ist wie nach der Leitlinie von 2017. Dies widerlegt frühere Befürchtungen, dass weniger Menschen behandelt werden könnten. Die größere Genauigkeit der PREVENT™-CVD-Gleichungen bedeutet, dass Personen identifiziert werden, die am meisten von einer Behandlung profitieren, während unnötige Medikamentengaben bei Personen mit geringerem Risiko vermieden werden. Weitere Informationen zu PREVENT™ sind verfügbar unter https://www.heart.org/en/health-topics/high-blood-pressure/understanding-blood-pressure-readings.
Laut Daniel W. Jones, M.D., FAHA, Vorsitzender des Leitlinienausschusses von 2025, basieren die neuen PREVENT-Gleichungen auf moderneren, zeitgemäßeren Datensätzen und sind daher ein besseres Werkzeug als frühere Risikomodelle. Sie enthalten zudem Informationen zu Nierenerkrankungen und metabolischen Erkrankungen, die alle mit Blutdruckwerten verbunden sind. Sadiya S. Khan, M.D., M.Sc., FAHA, Vorsitzende der Autorengruppe des wissenschaftlichen Statements, betont, dass die PREVENT-Gleichungen das erste Risikotool sind, das kardiovaskuläre, renale und metabolische Gesundheitsmessungen kombiniert, um präventionsorientierte Behandlungsentscheidungen zu unterstützen.
Eine kuratierte Sammlung von Kommentaren, Debatten, Leitartikeln und Bildungsressourcen zur Unterstützung der Implementierung der Leitlinie von 2025 und zum vertieften Verständnis ihrer Empfehlungen ist unter https://professional.heart.org/en/guidelines-and-statements verfügbar. Das neue wissenschaftliche Statement wurde von einer freiwilligen Autorengruppe im Namen der American Heart Association und des American College of Cardiology erstellt. Wissenschaftliche Statements skizzieren den aktuellen Wissensstand zu einem Thema und identifizieren Forschungsbedarf.
