Handelskonflikte beschleunigen Nordamerikas Umstieg auf eigene kritische Mineralien

Die Dominanz Chinas bei der Produktion kritischer Mineralien führt zu wachsenden Spannungen im internationalen Handel. China hat kürzlich neue Beschränkungen für den Export von Seltenen Erden und verwandten Technologien eingeführt, die spezielle Genehmigungen für Exporte mit selbst kleinsten Spuren dieser Elemente erfordern. Diese Maßnahmen erstrecken sich auch auf großformatige Energiespeicher, Kathoden- und Anodenmaterialien sowie Batteriefertigungsmaschinen. Die Entscheidung löste bei Herstellern, Investoren und politischen Entscheidungsträgern weltweit Besorgnis über mögliche Lieferkettenunterbrechungen aus.

Als Reaktion darauf drohte Präsident Trump mit zusätzlichen 100% Zöllen auf chinesische Waren und Exportbeschränkungen für „kritische Software“ ab dem 1. November. Diese Eskalation unterstreicht, dass kritische Mineralien nicht länger eine Nischenware darstellen, sondern zu einer Frage der Souveränität und wirtschaftlichen Macht geworden sind. Auch die Europäische Union erwägt eine koordinierte Antwort mit Washington und anderen G7-Partnern, entweder durch erneuten Dialog mit Peking oder durch die Beschleunigung eigener Mineralienprojekte.

Die US-Regierung intensiviert Investitionen in als vital für die nationale Sicherheit eingestufte Industrien. Die Defense Logistics Agency des Pentagon bereitet Berichten zufolge Ausgaben von bis zu 1 Milliarde US-Dollar zur Stärkung ihrer Reserven vor, wobei bereits Ausschreibungen für mehrere strategische Materialien erfolgt sind. Zudem hat die Regierung Beteiligungen an Schlüsselunternehmen erworben, was zu Kurssteigerungen und Spekulationen über weitere staatliche Unterstützung führte.

Parallel dazu verstärkt Wall Street die Bemühungen. JPMorgan Chase kündigte einen 1,5 Billionen US-Dollar umfassenden Zehnjahresinvestitionsplan für Industrien an, die für nationale Sicherheit und wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit kritisch sind. Die Bank wird bis zu 10 Milliarden US-Dollar in direkte Eigenkapital- und Wagniskapitalinvestitionen in ausgewählte US-Unternehmen lenken. Jamie Dimon, Vorstandsvorsitzender von JPMorgan Chase, betonte, die USA hätten sich zu abhängig von unzuverlässigen Quellen für kritische Mineralien gemacht.

Unter den kritischen Mineralien wird Graphit am stärksten von China dominiert. Laut U.S. Geological Survey gibt es keine inländische Produktion, was Washington zwingt, alternative Quellen zu sichern. Hier positioniert sich Nouveau Monde Graphite (NMG) als Nordamerikas erster vollständig integrierter, kohlenstoffneutraler Produzent von Naturgraphit. Das kanadische Unternehmen betreibt Anlagen nördlich der Grenze, um die wachsende Nachfrage nach Elektrofahrzeugen, erneuerbaren Energiespeichern, Rechenzentren und Elektronik zu bedienen. NMG verfügt bereits über wichtige Genehmigungen und kommerzielle Vereinbarungen mit führenden Herstellern. Finanzpartner haben starkes Interesse an der Unterstützung der Bergbau- und Verarbeitungsbetriebe signalisiert.

Das langfristige Ziel von NMG ist die Entwicklung eines der größten Naturgraphitprojekte der westlichen Welt mit Kontrolle über die gesamte Wertschöpfungskette von der Mine bis zu Batteriematerialien. Da die weltweite Nachfrage nach kritischen Mineralien weiter steigt, werden Unternehmen wie NMG und andere nordamerikanische Bergbauunternehmen zunehmend wichtig, um die Lieferketten unabhängig von China zu halten. Investoren verfolgen diese Entwicklungen genau, während sich das globale Rennen um kritische Mineralien beschleunigt.